Beinahe überall auf der Welt lässt sich der Wunsch des Verstorbenen erfüllen, als Asche verstreut zu werden. In Deutschland allerdings folgt man den strengen Vorschriften und dem Friedhofszwang zum Beispiel für Urnen in Kolumbarien (siehe Foto). Fast überall: In Bremen soll sich dies nun ändern.
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen haben hierzu einen Antrag eingereicht, worüber das Landesparlament in Kürze beraten wird. Die Kirche und die CDU üben Kritik an den möglicherweise durchsetzbaren Forderungen. Dabei sollen Urnen nur ausgehändigt werden, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten beurkundet nicht auf dem Friedhof, sondern bei seinen Angehörigen wie in den USA zu Hause aufgebahrt zu werden. Alternativ soll die Asche auf ausgewiesenen Friedhofsflächen verstreut werden, wie ein aktueller Beitrag des Magazins „STEIN“ berichtet.
Bisher wurden Urnen nur ausgehändigt, wenn man für Angehörige eine letzte Ruhestätte im Ausland plane. Das Parlament will in Kürze auch prüfen, ob die Asche auch auf friedhofsexternen Flächen verstreut werden dürfe. Sollte diesem Antrag von Rot-Grün stattgegeben werden, darf man sich in ganz Deutschland auf Nachahmer einstellen. Fragt sich, wie sich hierdurch die Gestaltungsfreiheit für Steinmetzen ändert, die Urnen nun unabhängig der Friedhofsordnung bspw. für private Ruhestätten zu Hause fertigen dürften.